Grundlagenforschung

Die Grundlagenforschung stellt eine wesentliche Planungsbasis dar für die weiteren Planungsschritte und Entscheidungsprozesse dar. Jede Festlegung im Flächenwidmungsplan basiert auf den Erhebungen der Grundlagen, weshalb die genaue Recherche sowie die daraus resultierende Analyse bei der Planung nicht fehlen darf.

Ein Sparen bei der Grundlagenforschung kann in späterer Folge wesentlich mehr kosten. Wesentliches Augenmerk sollt dabei jedoch auch auf die anschließende Wartung der einmal erhobenen Daten gerichtet werden, um für die Gemeinde daraus auch ein Potential für andere Projekte und Folgeplanungen zu schöpfen.

Die „Begründbarkeit und Nachvollziehbarkeit“ von Planungen ist ein zentraler Grundsatz der Raumordnung. Daraus ergeben sich Gliederung, Aufbau und Umfang der Bestandsaufnahme und Analyse.

Die Grundlagenforschung setzt sich daher aus unterschiedlichen Elementen zusammen.


Gemeindeprofil
Jede Gemeinde hat ihre Besonderheiten und damit eine einmalige Ausgangssituation. Es ist daher vor Beginn der Grundlagenforschung zu prüfen, welche Fachbereiche für die Gemeinde besonders relevant, beachtenswert oder vernachlässigbar sind. Dazu steht das Planungstool Gemeindeprofil zur Verfügung.    

Bestandsaufnahme & Analyse der Örtlichen Situation 
Am Beginn jeglicher Planung steht die Entwicklung oder Schärfung des Problembewusstseins. Dieses beginnt bereits bei der Bestandsaufnahme, denn Pläne, Statistiken und Beschreibungen stellen meist nur Bruchteile der Gesamtsituation einer Gemeinde sowie der Beziehungen mit ihrem Umland dar. Daher ist es zweckmäßig, den Ist-Zustand möglichst objektiv zu analysieren und zu bewerten, also Probleme mit ihren Ursachen und Folgen, aber auch bestehende Werte und zukünftige Chancen aufzuzeigen. 

Die Gemeinde sollte im Rahmen der Grundlagenforschung zunächst die naturräumlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Gegebenheiten erheben und dokumentieren sowie die Veränderungen beobachten. Basierend auf diese Bestandsaufnahme wird eine Analyse des Ist-Zustandes durchgeführt. Dabei wird durch eine planerische Gegenüberstellung mit einem Soll-Zustand Potentiale und Konfliktbereiche aufgezeigt. 

Bei der Erstellung des Gemeindeprofils wurden bereits Themen ersichtlich, welche für die Gemeinde besonders relevant sind. Diese Schwerpunktsetzung sollte nun in der Analyse weiter verfolgt werden. 
Je nach örtlicher Situation ist die Analyse in verschiedene Themenbereiche zu gliedern. Neben den Hauptthemen Landschaft (Landschaftskonzept) und Mobilität (Verkehrskonzept) können auch Themen wie Tourismus, Energie, Wasser oder Wirtschaft in einem eigenen Analyse- und Strategieplan aufbereitet werden. Um eine klare Unterscheidung zwischen dieser Analyseebene (Landschafts- und Verkehrskonzept) und der Konzeptebene (Entwicklungskonzept) zu erreichen, können die Analysepläne auch als Landschaftsplan, Mobilitätsplan, Energieplan etc. bezeichnet werden. 

Unabhängig davon bestehen Grundlagenthemen, die für jede Gemeinde aufzubereiten sind. Diese sind auch im NÖ Raumordnungsgesetz § 13 bzw. in der NÖ Planzeichenverordnung §13 ff angeführt.

Tipp:
Prüfkriterien zum Örtlichen Entwicklungskonzept


Strategieentwicklung
Der Schritt von der Analyse zur Zielfindung ist ein politischer Prozess. Basierend auf Bestandsaufnahme und Analyse werden vom Planer in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat zunächst Leitbilder und Ziele formuliert. Darauf aufbauend gilt es, die zur Erreichung der Ziele geeigneten und erforderlichen Maßnahmen zu überlegen sowie Prioritäten festzulegen.
Bei einer zielorientierten Vorgangsweise wird nicht immer eine klare Trennung zwischen Bestandsaufnahme und Planung möglich sein. So können auch bei späteren Planungsschritten fallweise ergänzende Bestandserhebungen erforderlich werden.