Themenfelder

Die Kleinregion hat sich zunehmend als jene Raumeinheit etabliert, die in den Bereichen Daseinsvorsorge, Verwaltung und strategische Raumentwicklung führend tätig ist, aber auch innovative Lösungsbeiträge zu Fragestellungen der heutigen Zeit liefert. 
Um die Bandbreite bisher bearbeiteter Themen weiter zu führen, aber auch neue Aufgabenfelder stärker in den Fokus zu rücken, wurden acht zentrale Themenfelder für Kleinregionen definiert. Diese dienen den kleinregionalen AkteurInnen als Orientierungs- und Handlungsrahmen für die Zusammenarbeit.

  • Kleinregionale Identität & Bewusstseinsbildung

In jeder Kleinregion soll eine entsprechende Identität aufgebaut, weiter entwickelt und gestärkt werden. Um dies zu erreichen und um die Identifikation von Gemeinden, Bevölkerung, Organisationen etc. mit ihrer Kleinregion zu erhöhen, soll eine zielgruppengerechte Ausgestaltung der Informations- und Kommunikationsinstrumente erfolgen und das Alleinstellungsmerkmal der Region nach innen bzw. auch nach außen getragen werden (z.B. bei der Vermarktung von Betriebsflächen bzw. bei der Positionierung als attraktiver Wohnstandort). 
 

  • Raumentwicklung

Die Gemeinden sind die zentralen Akteure der örtlichen Raumordnung. Die Österreichische Bundesverfassung hat ihnen die Besorgung dieser Aufgaben in ihrem autonomen Wirkungsbereich zugeordnet. Im Sinne einer geordneten Entwicklung auf regionaler Ebene ist jedoch ein Austausch von räumlichen Entwicklungsvorstellungen über die Gemeindegrenzen hinweg häufig notwendig, um eine in der Kleinregion abgestimmte Raum- und Siedlungsstruktur zu erreichen und die Konkurrenzsituation zwischen den Gemeinden zu mindern. 
 

  • Verwaltung & Bürgerservice

Die Gemeinden Niederösterreichs sind die erste und wichtigste Ansprechstelle für die Anliegen der lokalen Bevölkerung. Diese Rolle sowie die Eigenständigkeit der Gemeinden werden seitens des Landes nicht in Frage gestellt. Jedoch kann durch Angebotserweiterungen und Spezialisierungen im Zuge der Zusammenarbeit neben einer Qualitätsverbesserung für die Bürgerinnen und Bürger auch der Erfahrungsaustausch zwischen den Gemeinden verbessert und in der Kleinregion die Umsetzung kostspieliger Vorhaben durch gemeinsame Finanzierung ermöglicht werden.
 

  • Technische Infrastruktur & Mobilität

Die technische (z.B. Wasserver- und -entsorgung, Abfallwirtschaft, Energiewirtschaft etc.) und die Verkehrsinfrastruktur haben eine hohe Bedeutung für Lebensstandard und Lebensqualität in der Kleinregion. Diese Ausstattung kommt nicht nur der Bevölkerung zugute, sondern ist auch ein wesentlicher Standortfaktor für die Wirtschaft. Da diese Einrichtungen jedoch für die Gemeinden mit hohen Kosten verbunden sind, nehmen auch hier Kooperation und Abstimmung – von der Standortsuche über den Bau bis zum Betrieb – stetig zu. 
 

  • Gesundheit & Soziales

Mit den Veränderungen von Bevölkerungszahl und -zusammensetzung geht eine Vielzahl von gesellschaftlichen Trends einher. Vor allem im Gesundheits- und Sozialbereich zeichnet sich ein besonderer Handlungsbedarf für die öffentliche Hand ab: Die Gemeinden sind immer mehr gefordert, dahingehend Aufgaben zu übernehmen (z.B. Finanzierung von Einrichtungen, Betreuungsleistungen für Kinder und Seniorinnen bzw. Senioren, Integration). Um als Standort mit hoher Lebensqualität zu gelten, ist eine zielgerichtete Bearbeitung dieses Themas für jede Kleinregion wesentlich. 
 

  • Freizeit & Naherholung

Für viele Bürgerinnen und Bürger kommt nur eine Region mit einem breiten Angebot an Freizeit- und Naherholungseinrichtungen in zumutbarer Entfernung als Wohnstandort in Frage, und auch Unternehmen achten zunehmend auf das Vorhandensein dieses „weichen“ Standortfaktors. Durch eine gemeinsame Abhaltung bzw. Abstimmung von Veranstaltungen, aber auch die gemeinsame Finanzierung kostspieliger Freizeitanlagen am besten Standort können die Kleinregionen diese Forderungen erfüllen.
 

  • Wirtschaft & Arbeitsmarkt

Die Gemeinden sind an der zukunftsorientierten Ausgestaltung der optimalen Rahmenbedingungen für Betriebe und deren Beschäftigte maßgeblich beteiligt. Durch abgestimmte Investitionen in diesem Themenfeld sollen wohnortnahe Arbeitsplätze erhalten bzw. geschaffen werden. So wird zum einen die oftmals nötige kritische Masse oder Mindestausstattung kleinregional eher erreicht, zum anderen legen die Gemeinden die am besten geeigneten Standorte von Wirtschaftszonen zunehmend interkommunal fest und profitieren durch einen Kosten-Nutzen-Ausgleich.
 

  • Natur & Umwelt

Das Bedürfnis der Bevölkerung nach intakter Natur ist im Steigen begriffen. Umweltbelastungen halten sich jedoch nicht an administrative Grenzen, daher können diese oftmals nur interkommunal reduziert und eingedämmt werden. Eine nachhaltige Nutzung des (klein)regionalen Naturraums sollte daher oberste Priorität in allen Tätigkeitsbereichen der Kleinregionen haben. Die Gemeinden sind dabei Vorbild, Lenkende und Umsetzer zugleich.


Gender Mainstreaming (Chancengleichheit für alle sozialen Gruppen) sowie Nachhaltigkeit sind als Querschnittsmaterien in allen Bereichen entsprechend zu berücksichtigen.


Nähere Informationen zu den Themen und den damit verbundenen Projekten finden sich auf der Kleinregionalen Projektdatenbank.