Gemeindespaziergang

Gemeindespaziergang
Wie BürgerInnen spazieren in kleinen Gruppen (ca. 15 Personen) gemeinsam mit dem/der OrtsplanerIn und gegebenenfalls auch mit PolitikerInnen und GemeindemitarbeiterInnen durch den Ort und erläutern die Qualität und Nutzung bestimmter Plätze und Wege. Die TeilnehmerInnen können ihre persönlichen Geschichten zu den Orten erzählen. Besonderheiten, auf die bei der Planung Rücksicht genommen werden soll, können aufgezeigt werden. Die Gruppe kann den Ist-Zustand gemeinsam erleben (partizipative Bestandsanalyse). Darauf aufbauend können die TeilnehmerInnen über den Stand der Planungen informiert werden und Ideen für künftige Entwicklungen zusammentragen. Während des Spaziergangs können sie Orte mit bestimmten Symbolen markieren, entweder in der Natur oder auf einem Plan. Während des Spaziergangs sollten Notizen gemacht werden, um die Vielfalt an Informationen festzuhalten. Im Anschluss an den Gemeindespaziergang werden in einem Workshop (zum Beispiel beim Heurigen oder im Gasthaus) die Erkenntnisse ausgewertet. Danach werden sie als Planungsgrundlage aufbereitet.
Wofür Um die Gemeinde aus dem Blickwinkel der BürgerInnen näher kennenzulernen, um konkret vor Ort Planungsvarianten zu diskutieren, um geplante Veränderungen in einem Gebiet auf Basis von Fakten (und nicht von Gerüchten) ins Gespräch zu bringen, um das lokale und auch emotionale Wissen der BürgerInnen mit dem Fachwissen der PlanerInnen zusammenzubringen; Varianten: Auch zur Analyse, wie barrierefrei eine Gemeinde ist, zum Beispiel mit BürgerInnen mit eingeschränkter Mobilität oder wie fahrradfreundlich eine Gemeinde ist, als Radspazierfahrt. Die lockere Atmosphäre beim Spaziergang erleichtert allen die Beteiligung.
Erreichbares Ergebnis Gemeinsames Bild und Erkenntnisse zur Gemeinde aus verschiedenen Blickwinkeln
Aufwand Gering, ca. 2 Stunden (für 1,5 bis 2 km)
Kosten Gering, Leitung kann nach einer Einschulung und mit etwas Erfahrung auch von der Gemeinde selbst übernommen werden
Einsatzgebiet Lokal
Variante für Jugendliche Youth walk:
Jugendliche führen Erwachsene in kleinen Gruppen (3-5 TeilnehmerInnen) durch die Gemeinde, zu den Orten, die für sie Bedeutung haben und die bei der Planung berücksichtigt werden sollen. Die Gruppen können zu Fuß, mit dem Rad, Roller, Skatebord oder Moped unterwegs sein. Die Jugendlichen könnten zusätzlich Fotos machen. Ihre Streif- und Aufenthaltsräume aber auch Gründe, warum Plätze gemieden werden, die speziell für Jugendliche gestalten wurden, werden für die Erwachsenen begreifbar. Die youth walks dauern 1-2 Stunden und können in Kooperation mit Schulen, Vereinen oder Jugendorganisationen durchgeführt werden. Nach dem Spaziergang werden die Erkenntnisse dokumentiert (zum Beispiel in einem Luftbild), im Optimalfall gemeinsam mit den Jugendlichen im Jugendhaus. Variante: getrennte Gruppen für Mädchen und Burschen und auch für verschiedene Altersgruppen – sie haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse im öffentlichen Raum; Geschlechtsgetrennte Gruppen helfen den Jugendlichen aus ihren stereotypen Rollen auszusteigen.